Weihnachtsgeschichte

Altshausen im Advent 2021

Liebe Mitglieder und Freunde der Hermannus-Gemeinschaft,

vielleicht geht es Ihnen ja ähnlich: in der Vorweihnachtszeit sind wir eher empfänglich für
Geschichten und Erzählungen, die uns zu Herzen gehen, die uns im Innersten berühren, vielleicht
sogar an die eigene Kindheit erinnern. Selbst eine Oma, die „online“ und dem Fortschritt
gegenüber aufgeschlossen ist, lässt sich von einem unschuldigen Kind überzeugen: es gibt etwas,
das alles Menschliche überragt – man muss sich ihm nur zuwenden und vertrauen.

Nur das Christkind war online

Es ist Weihnachtszeit. Alles könnte so schön sein. Aber Sarah und Dominik sind in großen Sorgen.
Ihr zweites Kind, die fünf Wochen alte Hanna, ist im Krankenhaus. Nach einer Infektion klingt das
Fieber trotz Antibiotika einfach nicht ab. Die Eltern des vierjährigen Lukas sind darum fast mehr im
Krankenhaus als zu Hause. Deshalb ist die Oma nun da. Sie kann es kaum noch ertragen, wie Sarah
mit Ringen unter den Augen immer wieder auf die leere Wiege schaut und furchtbar leidet.

Oma kümmert sich nun um den kleinen Lukas. Heute, nach dem Mittagessen, nimmt sie ihn mit in die Kirche direkt nebenan. Eine schöne Weihnachtskrippe ist da aufgestellt. Das Christkind liegt im Krippenstroh und hat keine Decke. Sicher friert es, meint Lukas und denkt an sein warmes Zuhause.
Am späten Nachmittag schleicht sich Lukas aus dem Haus und huscht noch einmal zur Kirche hinüber. Dort ist er ganz allein. Er steht vor der großen Weihnachtskrippe und schaut das frierende Jesuskind an.

Dann greift er plötzlich zu, nimmt das Christkind aus der Krippe und rennt mit ihm nach Hause, direkt in sein Zimmer.

Bald kommen auch die Eltern aus dem Krankenhaus, um nach Lukas zu schauen und etwas zu essen. Sie sind sehr traurig, das merkt er sofort.

Um die kleine Schwester steht es immer schlimmer. Vor allem Sarah nimmt das so mit, dass sie am Ende ihrer Kräfte ist. Die Nachtwachen bei ihrem Baby hinterlassen ihre Spuren.

Oma rät ihr, sich nun einfach richtig hinzulegen und Dominik allein ins Krankenhaus fahren zu lassen. So wird es auch beschlossen, und Sarah schläft völlig erschöpft ein.

Als alles ruhig ist und die Oma schon ruft, dass sie ihn bald ins Bett bringen will, hat Lukas eine Idee. Wenn Mama aufwacht und in der Wiege in ihrem Schlafzimmer das Christkind sieht, ist sie sicher nicht mehr so traurig. Vorsichtig legt er das Jesuskind, das ganz fröhlich seine Hände ausbreitet, in die Wiege von Hanna.

Nebenan sitzt Oma am PC. Im Internet sucht sie Alternativen zur Antibiotika-Therapie. Doch sie findet nichts Gescheites, was sie als Laie verstehen könnte, und in den Beratungsforen ist niemand online.

Sie sucht weiter bei Esoterik. Unglaublich viele Angebote sind da zu finden. Aber auch hier ist niemand, gar niemand online. Oma hätte alles versucht. Enttäuscht und traurig fährt sie den PC runter und bringt Lukas ins Bett.

Als Sarah mitten in der Nacht aus wirren Träumen aufwacht, fällt ihr erster Blick wie gewohnt auf die Wiege. Träumt sie noch? In der Wiege liegt ein Christkind aus Holz und streckt ihr beide Hände entgegen. Nun ist sie ganz sicher, dass es ein Traum ist.

„Du bist so traurig“, sagt das Kind.

„Kein Wunder, unsere Hanna ist schwer krank und liegt im Krankenhaus statt in der Wiege, wo du jetzt bist.“

„Du hättest natürlich lieber Hanna da?“ erkundigt sich das Kind.

„Oh, weißt du, sonst bist du ja in der Kirche. Da war ich schon lange nicht mehr. Du bist mir fremd geworden.“

„Aber du bist mir nicht fremd! Ich habe deinen Lebensweg immer verfolgt“, erwidert das Christkind. „Als du noch klein warst, hast du mir immer Blumen ans Bildstöckchen gebracht. Damals war ich für dich noch allmächtig und voll Liebe. Du warst überzeugt, dass ich immer helfen kann. Und heute?“

„Allmächtig! Das ist zum Lachen. Keiner ist allmächtig. Das Leben ist nicht Schöpfung, sondern Evolution. In der Wissenschaft überblickt niemand mehr alles. Und die Forschung läuft aus dem Ruder. Was soll da das Reden von Allmacht?“

Das Kind lächelt. „Ich meine nicht eine allmächtige Welt, sondern Gottes Allmacht!“

„Ja, die gab es auch einmal für mich – da war das Leben noch schön und unbeschwert. Aber jetzt kann ich es nicht mehr glauben. Du weißt genau, was über viele Priester erzählt wird.“

„Warum lenkst du vom Thema ab? Ich bin immer noch da – in der Kirche und auch bei euch in der Familie.“  Sarah staunt. „Wirklich?“ Dann denkt sie nach. „Du warst für mich auch die Liebe; aber jetzt, wo ich lange nichts mehr von dir wissen wollte, wirst du für mich sicher kein Wunder wirken wollen.“

„Ja, glaubst du denn, vor zweitausend Jahren war es besser? Gerade darum bin ich Mensch geworden – für die Menschen, die so oft nichts von mir wissen wollen. Ich liebe euch genauso, wie die Menschen zu meinen Erdenzeiten. Ich will, dass ihr wieder froh seid. Vertraue mir – und schlaf weiter.“

Viel später erwacht Sarah, als ihr Handy klingelt. Dominik ist dran. Er ist ganz aufgeregt und sprudelt die erlösende Botschaft heraus, alles sei gut. Ein Arzt habe ein neues Medikament gebracht, und nun habe Hanna die Krise gemeistert und schlafe ruhig.

Nachdenklich schaut Sarah auf das lächelnde Christkind in Hannas Wiege. Es sagt nichts. Oder doch? Könnte es nicht doch sein? …

Am Morgen bringen Sarah und Lukas dem erstaunten Küster das Christkind zurück. Sarah dankt Gott in der Kirche für seine Hilfe. Sie bleibt sogar einen Moment vor dem Tabernakel stehen, ganz nachdenklich …

Als Oma alles erfährt, sagt sie:  „Nur das Christkind war online!“

Nacherzählung einer Geschichte aus der Schweiz

Weihnachtsbrief 2021

Liebe Mitglieder der Hermannus-Gemeinschaft und Verehrer des seligen
Hermann von Altshausen,


es ist eine unwiderlegbare Tatsache: die Menschheit befindet sich in unseren Tagen in einem
Stadium von Krankheit, Angst, Unsicherheit und Gefahren, und das nicht nur wegen der Corona-Epidemie.
Noch nie gab es weltweit so viele Millionen Flüchtlinge, von Krieg, Not und Hass verfolgte
Menschen weltweit. Vergeblich hoffen wir auf Lösungen durch verantwortliche Politiker; manche
unter ihnen scheinen sogar einen Pakt mit dem Bösen geschlossen zu haben.
Wer auf einen positiven Einfluss der Kirche wartet und vertraut, der wird enttäuscht.
Täglich hören wir von einer bevorstehenden Klimakatastrophe. Alle Anstrengungen werden
unternommen, das Schlimmste zu verhindern. Einigkeit besteht inzwischen weltweit: ein
Klimawandel ist notwendig zur Rettung der Schöpfung, zum Fortbestand unseres Planeten Erde.
Es wäre sehr kurzsichtig, würden wir Klimawandel so eng sehen. Es gibt auch ein Klima im
zwischenmenschlichen Bereich, ein Klima innerhalb der Kirche, ja sogar zwischen Mensch und
Gott.
Ein viel gebrauchter Begriff ist Krise, was oft mit gestörtem Klima einhergeht.
Als Beispiel sei hier u.a. verwiesen auf die Situation im Bereich Familie und Schutz des Lebens.
Familie wird heute sehr abweichend von der ursprünglichen Definition in der Heiligen Schrift und
der Lehre der Kirche interpretiert.
Der Schutz des Lebens am Beginn und am Ende bleibt eine Herausforderung und ist in unserer
Gesellschaft heftig umstritten. Der Mensch maßt sich an über lebenswert oder unwert zu
entscheiden – der eigentliche Herr über Leben und Tod, der Schöpfer Gott wird verdrängt.
Innerhalb der Kirche erleben wir eine schmerzhafte Uneinigkeit unter den Verantwortlichen,
besonders im deutschsprachigen Raum. Die Tendenz geht nach mehr Freiheit im christlichen Alltag
und Glaubensleben. Das Bestreben um weniger Abhängigkeit von Rom fördert die Unsicherheit
unter den Gläubigen und die Gefahr von Unfriede und Spaltung.
Schließlich darf auch das Klima zwischen uns Menschen und Gott hinterfragt werden. Eine
Loslösung von Gott und göttlicher Ordnung z.B. in den Sakramenten bis hin zu Austritt aus der
Kirchengemeinschaft ist unverkennbar. Dass die herrschende Corona-Pandemie sich auch hier
negativ bemerkbar macht, ist evident. In den Gotteshäusern auf teils sehr fragwürdigen
Beschränkungen zu beharren, ist dem Besuch der Gläubigen eher abträglich und trägt zu einer
Minderung im Glaubensvollzug bei. Gemeinsam glauben fördert das persönliche Glaubens- und
Gebetsleben.

Der umstrittene „Synodale Weg“, den die deutsche Kirche so vehement verfolgt, sorgt vielfach für
Unverständnis und Ablehnung – auch in Rom. Vielfalt muss nicht schlecht sein; wenn sie aber auf
Kosten von Einheit geht und zu Spaltung führt, dann ist auch hier ein Klimawandel angezeigt.
Ob da der Katholikentag in Stuttgart im kommenden Jahr eine Wende bringen kann? Ein
Kommentar in der SZ vom 20. Nov. 21 fordert – man höre und staune – „Gott zurück ins Spiel
bringen“ und geht noch weiter: „Vor allem sollten Glaube, Hoffnung und Liebe im Vordergrund
stehen.“ Eine derartige Erkenntnis möge eine Umkehr in Kirche und Gesellschaft beflügeln!

Ich habe in den verschiedenen Bereichen nur Details angedeutet und gestreift, um die
Notwendigkeit eines Klimawandels anzusprechen, wo vielfach großzügig darüber hinweggegangen
wird. Ein Wandel muss einem Ziel dienen, eine Umkehr anstreben.

Wir stehen am Beginn des Advent. Im christlichen Verständnis ist der Advent ohnehin eine Zeit der
Besinnung, der Umkehr und Vorbereitung auf das wichtige Großereignis Weihnachten mit Christi
Geburt.
Die äußeren Gegebenheiten in unserer schwierigen Zeit fordern von uns die Entscheidung, wirklich
einen Wandel anzustreben; uns neu auszurichten auf den Erlöser im Kind in der Krippe. Auch wenn
es den Anschein von Hilflosigkeit erweckt (s. beigefügte Geschichte), seine Macht und seine Liebe
sind unverändert seit 2000 Jahren. Das Licht, das aus der Krippe leuchtet, vermag die größte
Dunkelheit zu durchdringen, verschlossene Herzen aufzubrechen und einen Widerschein bei uns zu
bewirken. So wie Kinder auf die Krippe zugehen ist es auch für uns Erwachsene angezeigt, uns klein
zu machen, einfach, demütig, ohne Überheblichkeit … anbetend, lobend und preisend den
menschgewordenen Gott.
Weihnachten kann einen Klimawandel in unserem Verhältnis zu Gott bewirken: wir müssen
umkehren, uns ändern – Gott ist der ewig Gleiche, nämlich der liebende, gütige, barmherzige und
menschenfreundliche Heiland, das Heil der Welt.


Und er ist, wie es die Oma in der Geschichte vom Christkind andeutet:
Immer online – auch nach Weihnachten.


So wünsche ich Ihnen allen gnadenreiche, frohe Weihnachten und auf die Fürsprache unseres
Hermann von Altshausen ein gesegnetes, gesundes und friedvolles neues Jahr 2022.


Ihr Winfried Alber

Zum Rückblick in der Corona-Zeit

Wir haben auf Sitzungen verzichtet bis zum 11. Nov., waren aber nicht untätig.
Vor allem unser Präses, Pfr. Mayer und Pfr. Dr. Sproll sind gemeinsam bemüht, unser Bestreben
nach Seligsprechung von Hermann weiter zu verfolgen. Wir alle können sie dabei unterstützen mit
fürbittendem Gebet. Die Vorstandschaft betet besonders an jedem 24. (Todestag v. Hermann) des
Monats. Die Verehrung unseres „Heimatheiligen“ möge uns ein Herzensanliegen sein!
Es ist erfreulich, dass die Zahl der Hilfe-Suchenden in unserer Hermannus-Kapelle nicht etwa
abnimmt. Auch kann uns eine neu gestaltete Novene zu Hermann in unserem Bemühen
unterstützen, am Schriftenstand erhältlich.
Wer unser Schriften-Apostolat unterstützen möchte (Novenenheft, Gebete und Andachtsbilder),
kann sich jederzeit an die Vorstandschaft wenden.

(Winfried Alber, Schönenbergstr.14, 88361 Altshausen oder Hermannus-Gemeinschaft, Schlossstr.7)

Weihnachtsbrief 2020

Altshausen, im Advent 2020

Liebe Mitglieder und Freunde der Hermannus-Gemeinschaft,


als ich mir Gedanken machte zum diesjährigen Weihnachtsbrief war mir eines klar:
Corona möchte ich auf keinen Fall thematisieren, davon haben die Leute inzwischen mehr als
genug. Schließlich musste ich sehr schnell einsehen, dass sich dieses allgegenwärtige Phänomen so
leicht nicht übergehen lässt. Denn geht es nach Prognosen, die uns in diesen Tagen von
Regierungskreisen zugemutet werden, dann erleben wir ein Weihnachten jenseits jeglicher
gewohnter Vorstellung.
Friede, Freude, wohlige Geborgenheit, Glücklichsein sind dann für viele eine Illusion. Solche
Gefühle werden eher überlagert von Begriffen wie Epidemie, Pandemie, Krankheit, eben „Corona“
und damit von Angst, eingeschränkter Freiheit, Missmut, Sorge – im schlimmsten Fall von Angst
vor tödlichem Ausgang.
Wie soll dagegen die einzigartige christliche Freude des Weihnachtsfestes aufkommen? Wo finden
unter diesen Umständen gläubige Menschen trotzdem ein Licht in der Dunkelheit, wie es ja an
Weihnachten besonders erstrahlen soll?Kann es da nicht sogar soweit führen, dass Menschen
von ihrem Glauben an die Allmacht und Größe unseres
Gottes Abstand nehmen?
Oder bedeutet diese weltweite Krise nicht vielmehr eine große Herausforderung an ein Mehr an
Glauben und Vertrauen auf Gottes Zusage: Ich bin der Immanuel, der Gott mit euch?
Der Wunsch nach möglichst baldiger Beendigung der Notsituation ist absolut verständlich.
Allerdings darf dabei die Frage gestellt werden: ist es richtig, dass wir danach genau so weiterleben
wollen wie gehabt? Oder sollten wir nicht vielmehr geläutert aus den Geschehnissen hervorgehen
und ein Umdenken anstreben?
Für Christen gibt es da die Heilige Schrift als Orientierungshilfe.
Im 2. Buch Mose (Ex 15, 22 f) wird berichtet von schlimmer Not des Volkes Israel beim Durchzug
durch die Wüste. Moses schreit zu Gott und Gott antwortet: Wenn du auf die Stimme des Herrn,
deines Gottes hörst und tust, was in seinen Augen gut ist, wenn du seinen Geboten gehorchst und
auf alle seine Gesetze achtest, werde ich dir keine Krankheit schicken, die ich den Ägyptern
geschickt habe. Denn ich bin der Herr, dein Arzt.
Mehr als tausend Jahre später hat Gott im Evangelisten Lukas einen Arzt berufen zur Niederschrift
des Evangeliums. Es ist der Arzt Lukas, der sehr eindringlich schildert, wie Jesus der Not der
Armen, der Kranken und der Menschen am Rande begegnet.
Er allein berichtet etwa von der Heilung der zehn Aussätzigen.
Gleiches gilt für die zu Herzen gehende Geschichte um den einzigen Sohn einer Witwe von Nain,
deren Sohn Jesus aus dem Tod ins Leben zurückruft.

Oder denken wir an das wunderbare Wort Jesu, ebenfalls von Lukas überliefert: Nicht die
Gesunden bedürfen des Arztes, sondern die Kranken.
Es könnte die besondere Sichtweise des Arztes sein, die uns im Evangelium des Lukas nahebringen
will, auf Jesus zu bauen und zu vertrauen. Es ist die Liebe des himmlischen Vaters und die Liebe
Jesu, die ihn antreibt, zu heilen und Barmherzigkeit walten zu lassen, wo immer er Glauben findet.
Ein starker Glaube ist gleichsam der Schlüssel, mit dem auch wir heute Jesus bewegen können,
einzugreifen, Not zu wenden.
Noch einmal lenke ich unseren Blick auf den Evangelisten Lukas. Er allein berichtet in seinem
Evangelium die Kindheitsgeschichte Jesu. Dafür können wir ihm nicht genug danken.
Mit großem Glauben und vor allem der Liebe zu Jesus wollen wir an Weihnachten zur Krippe
gehen. Nichts und niemand kann uns daran hindern, das göttliche Kind zu verehren und
anzubeten. Von ihm erstrahlt die vollkommene Liebe Gottes, von ihm empfangen wir Heil, Heilung,
Freude und Frieden..

Es ist die besondere Weihnachtsgnade, die alle Not, Elend, Krankheit und
Kummer verdrängen kann, wenn wir uns dem göttlichen Angebot öffnen;
wenn wir dieses schutzbedürftige Kind in unsere Arme, in unser Herz schließen; wenn wir auf seine
Liebe unsere Antwort der Liebe geben. Dieses Kind ist keineswegs ohnmächtig, weil es ja der
Mensch gewordene Gott selbst ist.
Es lädt uns geradezu ein, ihm unsere Not, unsere Ängste und Sorgen anzuvertrauen. Wir müssen
uns nur herablassen, uns vor ihm niederknien, den innigen Kontakt mit ihm suchen – es wird
unseren Herzen jene Freude und Frieden schenken, nach denen wir uns gerade in diesen Tagen
sehnen, was wir aber ohne den Heiland, ohne das Heil und Licht der Welt vermissen müssten.
Wenn wir uns dann auch noch dankbar und vertrauensvoll an seine Mutter wenden, dann dürfen
wir sicher die Erfahrung eines großen Glückes, einer tiefen Freude machen – auch an diesem
denkwürdigen, von Epidemie überschatteten Weihnachten 2020.
Im letztjährigen Weihnachtsbrief habe ich versucht, unseren Blick auf unseren Heimatheiligen
Hermann von Altshausen zu lenken. Ich möchte es auch heute wieder tun mit dem Hinweis auf das
eindrucksvolle Bild in unserer Hermannus-Kapelle, wo er dem Jesuskind und seiner Mutter huldigt.
Vielleicht ist uns noch viel zu wenig bewusst, dass das größte Heil für uns immer und zu jeder Zeit
vom Himmel her kommt.

Von ganzem Herzen wünsche ich Ihnen allen – auch im Namen unserer Vorstandsmitglieder –
ein gesegnetes, gnadenreiches, frohes und friedvolles Weihnachtsfest
und schon heute ein gutes, vor allem gesundes neues Jahr.


Mit herzlichen Grüßen

Winfried Alber
1. Vorsitzender

Jahresrückblick der Hermannus-Gemeinschaft Altshausen

Das zu Ende gehende Jahr 2020 wird weltweit als Jahr des Ausbruchs der Corona-Pandemie in die
Annalen eingehen. Vor den virusbedingten Einschränkungen waren und sind wir als HermannusGemeinschaft natürlich auch nicht gefeit, so dass unsere Aktivitäten ebenfalls erheblich reduziert
werden mussten. Trotzdem sind folgende Punkte erwähnenswert:

März bis Juni 2020

Unser Präses Pfarrer Christof Mayer hielt in den Monaten des Lockdowns im Frühjahr regelmäßig
sehr hilfreiche Sonntagsgottesdienste
, die im Livestream übertragen wurden und die bei
besonderen Anlässen beim Schluss-Segen mit dem Hermannus-Reliquiar endeten. Eine Abbildung
dieses schönen Reliquiars und ausgewählte Gottesdienste aus der Pfarr- und Schlosskirche
Altshausen lassen sich über unsere Homepage hermannus-contractus.com abrufen.

3.6.2020

Zu Pfingsten wandte sich unser 1. Vorsitzender Winfried Alber mit einem Rundbrief außer der
Reihe
 an alle Mitglieder, die darin über die Bemühungen zusammen mit Pfarrer Dr. Stephan Sproll
informiert wurden, den Seligsprechungsprozess Hermann des Lahmen in Gang zu bringen. Sobald
sich hierzu Neuigkeiten ergeben, wird sich Herr Alber wieder zu Wort melden, unterstützend bittet
er um unser Gebet in diesem wichtigen Anliegen.

Juli 2020

In seinem Mitgliederbrief verwies unser Vorsitzender auch auf das „Freilichtspektakel“ von
Christoph Nix vom Theater Konstanz: „Hermann der Krumme oder die Erde ist rund“.
Besonders hervorzuheben ist die hervorragende Inszenierung, die allein schon zu einem
einmaligen Erlebnis beitrug.
Nachdem Vorstandsmitglieder unserer Gemeinschaft im Juli die beeindruckende Aufführung vor
dem Konstanzer Münster besucht hatten, schrieb unser 2. Vorsitzender Dr. Walter Ebner eine
lesenswerte Rezension dazu, die sich ebenfalls auf der Homepage findet.

W. Alber

18.7.2020

Hermannus-Verehrung in Schemmerhofen
Den 1007. Geburtstag ihres Namensgebers beging die Vorstandschaft der HermannusGemeinschaft Altshausen zusammen mit ihrem Ex-Vorsitzenden Josef Mütz in würdigem Rahmen
in Schemmerhofen, wo die Heiligen und Seligen aus Oberschwaben besonders ge- und verehrt
werden. Für die Feier der Heiligen Messe konnte Pfarrer Dr. Stephan Sproll gewonnen werden, der
sich für die offizielle Seligsprechung von Hermannus Contractus einzusetzt. Konzelebranten waren
der Ortspfarrer der SE Schemmerhofen Kilian Krug und Pfarrer i.R. Paul Thierer aus Altshausen. Zur Messfeier hat der Zelebrant die

Votivmesse „Maria, die wunderbare Hoffnung“

ausgewählt und dabei den großen Marienverehrer Hermann von Altshausen näher beleuchtet.
Der Heimatselige Hermannus gilt nicht nur als das Genie und Wunder des 11. Jahrhunderts,
sondern auch als Patron der kranken und behinderten Menschen, weil er zu seinen Lebzeiten ein
uneingeschränktes Ja zu Krankheit und Behinderung sprach. Gerade in diesen schwierigen CoronaZeiten kann er uns ein mächtiger Fürsprecher sein in allen Anliegen, die Körper, Geist und Seele
betreffen. Natürlich hat Pfarrer Sproll auch Hermanns Marianische Antiphon „Alma Redemptoris
Mater“ (Erhabene Mutter des Erlösers) in den feierlichen Gottesdienst eingebaut und beim
Schlusslied „Salve Regina“ summten die Besucher der Wallfahrtskirche begeistert mit.
In der benachbarten Schwabenkapelle hielt der 1. Vorsitzende der HGA, Winfried Alber, eine Statio
zu Ehren von Hermannus Contractus, die mit dem Gebet um ein Leben nach dem Willen Gottes
begann. Auch darin war und ist Hermann von Altshausen ja ein leuchtendes Vorbild über nunmehr
eintausend Jahre. Im Vertrauen auf ihre Fürsprache und Hilfe wandten sich die Gläubigen an die
Heimatheiligen und -seligen, speziell an unseren Hermann. Da in der beengten Schwabenkapelle
nicht gesungen werden durfte, wurden die Strophen des Altshauser Hermannus-Liedes, getextet
von Pfarrer Christof Mayer, in die Fürbitten integriert. Mit dem herzlichen Dank an die
Verantwortlichen in Schemmerhofen verabschiedeten sich die Wallfahrer in Richtung Heimat.

Mit herzlichen Grüßen und allerbesten Wünschen
Ihr Dieter Vögtle, Schriftführer

PS.: An dieser Stelle sei dem ehrenamtlichen Betreuer unserer Homepage, Michael Alber, auch im
Namen der Vorstandschaft, ganz herzlich dafür gedankt, dass er die Hermannus-Homepage
vorbildlich gestaltet und stets auf dem aktuellen Stand hält.

24.9.2020

Nachzutragen sind noch der sehr ansprechende Gottesdienst mit unserem Präses Pfarrer Christof
Mayer am 24.9.
, dem Todestag Hermanns, in der Pfarr- und Schlosskirche Altshausen mit dem
besonderen Gedenken an unsere verstorbenen Mitglieder und der Bericht zur Hermannus-Verehrung am 18.7. in Schemmerhofen.

21.10.2020

Zur Ausfahrt der Vorstandschaft nach Bad Buchau am 21.10.2020 verfasste Winfried Alber
diesen Beitrag:

„Ein ausführlicher Artikel im Kath. Sonntagsblatt und parallel dazu in der „Adelindisglocke“
(Mitteilungsblatt der SE Federsee) lenkte unser Augenmerk auf ein Projekt der Kath.
Kirchengemeinde Bad Buchau: „Entdeckungswege“.
Einer von drei Wegen, „Auf den Spuren des Salve Regina im Umland von BB“, fand unser
besonderes Interesse. So entschied sich der Vorstand der HGA spontan für einen Besuch in Bad
Buchau. Unser 2. Vorsitzender, Dr. Ebner, nahm die Gelegenheit wahr, Dr. August Sandmaier für
einen Gesprächsaustausch zu gewinnen über einen anderen „großen Altshauser“, nämlich Paul
Beck, schwäbischer Historiker.
Wir besuchten die Kirche St. Peter u. Paul in Kappel mit der Wandmalerei von Josef Nicklas:
Hermann bei der Niederschrift des Salve Regina.
In der Wuhrkapelle, Bindeglied zwischen Bad Buchau und Kappel, bewunderten wir die spät-gotische Madonna auf Säule und entdeckten auch das Salve Regina auf Bildtafeln an der Empore.
Dr. Sandmaier und Dr. Ebner machten uns dann beim Mittagessen in der „Linde“ in Steinhausen
mit dem oben erwähnten Paul Beck bekannt. Nach dem Mittagessen begaben wir uns auf den
„Salve Regina-Weg“ ins Plankental. Er fand unser Hauptinteresse, weil Hermann von Altshausen in
seiner Weltchronik die Adelindis-Sage ausdrücklich erwähnt hat. Es ist nicht bewiesen, aber auch
nicht einfach von der Hand zu weisen, dass Hermann bei der Abfassung des Salve Regina vom
Plankental, dem Tal der Tränen, inspiriert war. Unter diesem Eindruck besichtigten wir die
Plankentalkapelle mit neueren Wandmalereien zur Sage.
Für Dr. Ebner ergab sich noch die erfreuliche Aussicht, dass er evtl. Bildtafeln von der Ausstellung in
Habsthal (heute unbeachtet im Rathaus von Altshausen) in der Stiftskirche in Bad Buchau
ausstellen darf. Er wird dazu den Kontakt zu A. Sandmaier jun., KGR-Mitglied und Mitinitiator des
Entdeckungsweges, suchen und hoffentlich erfolgreich sein.“